Mit dem SAP Warehouse Management System (WMS) profitieren Sie von einer automatisierten und flexiblen Unterstützung bei der Verwaltung der Bestände und der Abwicklung der Warenbewegungen in Ihrem gesamten Lagerbereich. Das System bietet eine effiziente Planung und Abwicklung aller logistischen Prozesse in Ihrem Lager und ermöglicht es Ihnen, Ihre Abläufe zu optimieren.
Das WMS ist nahtlos in die SAP-Umgebung integriert, d. h., wenn Sie Geschäftsprozesse in anderen Applikations-Komponenten anstoßen, werden diese physische Warenbewegungen in Ihrem Lager auslösen. Mit dem WMS können Sie diese Warenbewegungen problemlos organisieren, steuern und überwachen und erhalten so mehr Transparenz und Kontrolle über Ihren Lagerbetrieb.
Indem Sie Ihre gesamten Lagerbereiche im Lagerverwaltungssystem abbilden, können Sie verschiedene Arten von Lagereinrichtungen schaffen, wie z. B. automatische Lager, Hochregallager, Schüttgutlager oder feste Lagerplätze, die auf Ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind. So können Sie Ihren Bestand effektiv verwalten und Ihre Lagerkapazität optimieren.
Mit dem Lagerverwaltungssystem haben Sie die Möglichkeit, Ihre Materialbestände auf Lagerplatzebene zu verwalten und Ihre Lagerplatzkonfigurationen an Ihre speziellen Anforderungen anzupassen. Indem Sie jeden Lagerplatz in Ihrem Lager im System abbilden, erhalten Sie einen umfassenden Überblick über alle Lagerbewegungen, so dass Sie jedes Produkt in Ihrem Lager leicht auffinden können.
Die Systeme zur Bestandsverwaltung und zur Lagerverwaltung sind vollständig integriert, so dass der Bestand in der Bestandsverwaltung stets mit dem Lagerbestand im WMS übereinstimmt. Dies wird durch das Inventurverfahren des WMS und die Erfassung aller Bestandsdifferenzen erreicht, wodurch genaue und aktuelle Bestandsdaten gewährleistet werden.
Das Warehouse Management System erleichtert alle Warenbewegungen im Zusammenhang mit Ihren Lagertätigkeiten, wie z.B. Wareneingänge, Warenausgänge, Umlagerungen, Materialbereitstellung für die Produktion, automatischer Nachschub, Verwaltung von Gefahrstoffen und Bearbeitung von Bestandsdifferenzen.
Mit auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Einlagerungs- und Auslagerungsstrategien oder alternativ mit Lagereinheiten optimiert das Warehouse Management System effektiv die Lagerkapazitäten und den Materialfluss.
In Ihrem Lager wird regelmäßig eine physische Bestandsaufnahme durchgeführt, um den tatsächlichen physischen Bestand mit den im WMS erfassten Daten abzugleichen. Etwaige Diskrepanzen werden dann durch die Erfassung von Inventurdifferenzen festgestellt und aufgezeichnet, was dazu beiträgt, dass die Bestände entsprechend den Ergebnissen der physischen Bestandsaufnahme korrekt verbucht werden.
Mit dem WMS haben Sie Zugriff auf einen umfassenden Überblick über alle Warenausgänge und Lagerbestände, so dass Sie Ihre Arbeitsabläufe effektiv planen, überwachen und optimieren können. Das System bietet wertvolle Einblicke, wie z. B. Prognosen zur Arbeitsbelastung in den kommenden Tagen und Warnmeldungen zu kritischen Lagerprozessen, so dass Sie rechtzeitig Korrekturmaßnahmen bei Lagerbewegungen ergreifen können. Darüber hinaus liefert Ihnen der RF-Monitor Echtzeit-Updates zu allen Lageraktivitäten und ermöglicht Ihnen so die Kontrolle über die tatsächliche Arbeit im Lager.
Um effiziente und kostengünstige Arbeitsabläufe im Lager zu gewährleisten, können Sie die Arbeitsschritte der Lagermitarbeiter über mobile Funkterminals einfach und übersichtlich verwalten.
Durch den Aufbau einer Funkverbindung (RF) sorgt die mobile Datenerfassung für einen schnellen und präzisen Datentransfer. Die RF-Geräte empfangen die Daten direkt aus dem SAP-System und senden die Daten zurück an das System. Barcodes werden zur Erfassung und Überprüfung von Informationen verwendet, so dass Sie ein hohes Maß an Genauigkeit und Qualität in Ihren Lagerabläufen aufrechterhalten können.
Das WMS verfügt über eine Schnittstelle zu externen Systemen, wie z.B. Lagersteuergeräten, so dass Sie für alle Lagerbewegungen automatische Einlagerungs-, Auslagerungs- oder Staplersteuerungssysteme nahtlos in das Lagerverwaltungssystem integrieren können. Dies wird durch die ALE-Schnittstelle (Application Link Enabling) ermöglicht.
Es gibt derzeit 3 Versionen von WMS, die von SAP angeboten oder unterstützt werden, mit unterschiedlichen Funktionen, nämlich ECC-WM, Stockroom Management System und Extended WMS.
SAP S/4HANA 1909 bietet Stock Room Management als Option für ECC-WM-Kunden, die keine erweiterten Funktionen von SAP EWM benötigen und Lagerprozesse nicht in großem Umfang nutzen. Diese Option ermöglicht es Kunden, auf SAP S/4HANA umzusteigen, ohne sich einer vollständigen WM-Transformation zu unterziehen, und die grundlegenden Lagerprozesse in ihren bestehenden ECC-WM-Anwendungen weiter zu nutzen.
SAP Warehouse Management (WM), Teil von SAP R/3, wurde 1993 eingeführt, und SAP hat SAP WM von Release zu Release kontinuierlich verbessert. Die Einführung von SAP EWM im Jahr 2005 hat das SAP WM nicht direkt ersetzt. Stattdessen stellte es eine Alternative für Lager dar, die zusätzliche, in SAP EWM verfügbare Funktionalitäten benötigten.
SAP-Kunden sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass das Ende der Mainstream-Wartung für die Core Releases der SAP Business Suite 7 auch bedeutet, dass die Wartung für SAP WM als Teil von SAP ERP 6.0 im Jahr 2025 endet. Daher wird den Kunden empfohlen, auf S4Hana umzusteigen und je nach ihren Anforderungen entweder EWM oder das Stockroom Management System zu wählen.
Kunden, die große und komplexe Lager betreiben, können sich für die Implementierung des Moduls Extended Warehouse Management (EWM) entscheiden, das ähnliche Funktionen wie SAP WM/ Stockroom Management bietet, aber eine größere Flexibilität bei der Erstellung von Objekten wie Lagerstruktur, Kommissionierung, Einlagerung und Handling Units (HU), RF sowie erweiterte Funktionen wie Yard-Management, Value-Added Services, Cross-Docking und Arbeits-Management.
Dies sind die Hauptunterschiede zwischen verschiedenen Warehouse Management Systemen:
Merkmale / Vergleichsparameter | Lagerraum-Verwaltung | ECC-WM | Erweitertes WM |
---|---|---|---|
Architektur | Teil von S/4 ERP |
Teil von ECC ERP |
Teil von S/4 ERP |
Barcode-Scannen / Mobile Ausführung | Ja | Ja | Ja |
Konsolidierung und Dekonsolidierung | Nein | Nein | Ja |
Basic Inbound | Ja | Ja | Ja |
Basic Ausgehend | Ja | Ja | Ja |
Physische Bestandsaufnahme | Ja | Ja | Ja |
Komplexe Prozesse (wie layoutorientierte Lagersteuerung) | Ja | Nein | Ja |
Interne Lagerbewegungen | Ja | Ja | Ja |
Wellen-Management | Nein | Ja (aber eingeschränkt) | Nein |
Cross-Docking | Nein | Ja | Ja (fortgeschritten) |
Labor-Management | Nein | Nein | Ja |
Aufgaben- und Ressourcenmanagement |
Nein |
Ja |
Ja |
Mehrwertdienste (VAS) | Nein |
Ja |
Ja (fortgeschritten) |
Yard-Management | Nein | Ja | Ja (fortgeschritten) |
Schlitzen | Nein | Nein | Ja |
Materialfluss-System | Nein | Nein | Ja |
Seriennummern | Ja (über HUM) | Ja (über HUM) | Ja |
SSCC-Nummerierung von HUs | Ja | Ja | Ja |
MFS-Unterstützung | Nein | Nein | Ja (mit Einschränkung) |
WM-PP-Schnittstelle | Grundlegend | Grundlegend | Erweitert |
WM-QM-Integration | Sehr einfach | Sehr einfach | Fortgeschritten |
Physische Bestandsaufnahme | Ja | Ja | Ja |
WM-SAP TM-Integration | Nein | Nein | Ja (ASR erweiterter Versand und Wareneingang) |
Komplexität des unterstützten Lagers | Geringe Komplexität | Mittel | Mittlere bis hohe Komplexität |
➡️ Reibungslose Übernahme durch das Implementierungsteam.
➡️ Datenmigration: Upload von Materialstammdaten, initialer WM-Bestandsupload, Anlegen der Lagerplätze.
➡️ System-Monitoring: Idoc-Monitoring, Monitoring von Batch-Jobs, Monitoring von Laufzeitfehlern.
➡️ Durchführung und Unterstützung von Benutzerschulungen, enge Zusammenarbeit mit den Business Key Usern bei Schwierigkeiten während der täglichen Arbeit.
➡️ Rasche Behebung von Problemen, die im System im Bereich WM/EWM (Lagerverwaltung) auftreten: Fehler im Zusammenhang mit der fehlerhaften Einrichtung von Stammdaten, Fehler bei der Buchung von Materialbewegungen, Inkonsistenzen IM- WM/EWM zu Beständen.
➡️ Nachbearbeitung von Weiterentwicklungen, die nicht wie erwartet funktionieren.
➡️ Durchführung von Idoc-Monitorings und Korrekturmaßnahmen für fehlgeschlagene Idocs.
➡️ Analyse und Bereitstellung von Lösungen für alle Probleme, die mit WM/EWM-bezogenen Reports gemeldet werden - Abfragen, Standardberichte und benutzerdefinierte Reports.
➡️ Analyse und Bereitstellung von Lösungen für Fehler, die von Geschäftsanwendern im Rahmen von WM/EWM-Aktivitäten gemeldet werden: Fehler im Zusammenhang mit der Einrichtung falscher Materialstammdaten, Fehler im Zusammenhang mit der Buchung von Materialbewegungen, Unstimmigkeiten zwischen WM/EWM und Beständen.
➡️ Analyse und Behebung von Laufzeitfehlern, die im System auftreten.
➡️ Analyse von fehlgeschlagenen Batch-Jobs und Durchführung von Korrekturmaßnahmen.
➡️ Fehlersuche
➡️ Unterstützung während der physischen Inventur.
➡️ Weiterentwicklungen von WM/EWM-Standard-Reports.
➡️ Erstellung von benutzerdefinierten WM/EWM-Berichten und -Abfragen.
➡️ Erweiterungen der Standard-SAP WM/EWM-Funktionalitäten: Hinzufügen von benutzerdefinierten Feldern in Reports, Aktivieren von User-Exits für Kommissionier- und Einlagerungsprozesse.
➡️ Erstellen neuer Lagerplatzstrukturen für die Erstellung von Massenlagerplätzen.
➡️ Aktualisierung/Erstellung neuer Suchstrategien für Kommissionier- und Einlagerungsprozesse.
➡️ Erweiterung der Standardfunktionalitäten im Bereich Verpackung.
➡️ Design und Implementierung neuer Schnittstellen zwischen SAP und anderen internen oder externen Systemen: Schnittstellen zu automatischen Lagersystemen wie Förderbändern, automatischen Hochregallagersystemen usw.
➡️ Implementierung/Erweiterung von RF-Funktionalitäten
➡️ Massenaktualisierungen von Stammdaten: Lagerplatzattributen, Lagermaterialstammdaten.
➡️ Erstellung neuer WM/EWM-Organisationseinheiten wie Lagertyp, Lagerabschnitt, Kommissionierzonen usw.
➡️ Systemumstellung von ECC auf S4/HANA
➡️ Unterstützung bei der Betreuung durch SAP.
➡️ Weiterentwicklung von Standardformularen/Etiketten